BMW Aktie: Flaute überwunden?

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Das erste Quartal lief rund für BMW: Im Zeitraum von Januar bis Ende März konnten die Münchener insgesamt 517.447 Pkw der Kernmarke verkaufen und den Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum somit um 2,8 Prozent steigern.

Zusammen mit der Tochtermarke Mini verkaufte BMW erstmals in seiner Geschichte mehr als 600.000 Fahrzeuge im ersten Quartal, insgesamt waren es 604.629 Stück, was einem Plus von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Trotz der neuen Rekorde blieb BMW damit hinter Konkurrent Daimler (Daimler Aktienlage) zurück. Der Absatz der Stuttgarter wuchs im abgelaufenen Quartal etwas stärker um 5,1 Prozent. Die Marken Mercedes-Benz und Smart kamen zusammen auf 625.030 verkaufte Einheiten.

Dennoch gibt man sich bei BMW kämpferisch. 2018 soll der Abstand auf Daimler über alle Fahrzeugklassen hinweg verringert werden, so das erklärte Ziel. Und es gibt durchaus Bereiche, in denen die Rivalen neuerdings kooperieren.

BMW und Daimler: Zukunftsträchtiges Joint Venture

Erst vor kurzem haben beide Autobauer angekündigt, ihre Mobilitätsservice-Angebote DriveNow und Car2go zusammenführen zu wollen: Zwar sollen beide Marken mit den jeweils herstellereigenen Fahrzeugen weiterhin bestehen bleiben, doch im Hintergrund wollen BMW und Daimler Prozesse synchronisieren und dadurch letztlich Ressourcen einsparen.

Besonders vielversprechend – gerade im Direktvergleich zu konkurrierenden Mobilitätsangeboten anderer Firmen – ist dabei, dass nicht nur die Car-Sharing-Dienste DriveNow und Car2go in dem Joint Venture zusammengefasst werden sollen, sondern darüber hinaus auch etliche weitere Serviceangebote beider Autobauer, darunter öffentliche Ladestationen, Parkservices und die vielgenutzte Taxi-Vermittlungs-App myTaxi.

Mit dem Gemeinschaftsunternehmen stellen sich BMW und Daimler im zukunftsträchtigen Bereich der Mobilitätsangebote neu auf, profitieren dabei aber bereits von jahrelanger Erfahrung, etwa mit ihren Car-Sharing-Diensten, während so mancher Konkurrent hier noch in den Kinderschuhen steckt.

BMW Aktie zieht kräftig an

Und auch in Sachen Elektromobilität preschen die Münchener vor: Bereits jetzt kann sich BMW mit 85.612 verkauften Elektrofahrzeugen im vergangenen Jahr als drittgrößter Elektroautobauer der Welt bezeichnen, hinter BYD aus China und Tesla aus den USA. In den kommenden Jahren will BMW hier noch kräftig aufholen. Für 2018 ist der Verkauf von mindestens 140.000 E-Autos geplant, zudem soll die Produktpalette runderneuert werden. Bis 2025 sollen 12 neue E-Fahrzeuge die BMW-Flotte ergänzen.

Kurzum: Der Premiumhersteller hat die Weichen für die Zukunft gestellt und sich stark positioniert – und das kommt allmählich auch beim Aktienkurs an. Nach längerer Flautephase, befeuert durch immer neue Wendungen im Diesel-Skandal und die Androhung von US-Strafzöllen, konnte die BMW Aktie zuletzt wieder kräftig zulegen. Mit gut 91 Euro notierte sie Ende vergangener Woche auf Monatssicht bereits mehr als 6 Prozent im Plus.

Gelingt der Sprung über den Widerstand bei 95 Euro, könnte nach Einschätzung zahlreicher Analysten noch deutlich mehr drin sein. So haben die Experten des Analysehauses Jefferies das Kursziel erst vor wenigen Tagen auf 105 Euro angehoben und empfehlen die BMW Aktie zum Kauf. Analysten der Credit Suisse sehen mit einem Kursziel von 129 Euro sogar noch mehr Aufwärtspotenzial.