Beiersdorf Aktie: Talfahrt überwunden?

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Wie gewonnen, so zerronnen: Die Erlöse von Beiersdorf konnten im ersten Quartal zwar zulegen, doch der starke Euro machte das Plus praktisch vollständig zunichte. Bei der Umrechnung in die Berichtswährung stagnierte das Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Der in Hamburg ansässige Dax-Konzern erzielte im Auftaktquartal 2018 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro. Das organische Wachstum lag bei 6,5 Prozent. Vor allem das Geschäft mit der Klebstoff-Tochter Tesa lief gut. Bei den Kosmetikartikeln konnten Produkte von Eucerin und La Prairie stärker zulegen als die Pflegeserie Nivea, deren Erlöse im ersten Quartal lediglich um 1,9 Prozent anstiegen.

Jahresprognose bestätigt

Die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten hatte Beiersdorf knapp verfehlt. Der organische Umsatz von 1,807 Milliarden Euro blieb leicht hinter den Schätzungen zurück, die im Schnitt bei 1,813 Milliarden Euro gelegen hatten.

Das Segment Tesa konnte die Erwartungen mit einem Umsatz von 329 Millionen Euro übertreffen, Analysten waren hier von lediglich 317 Millionen Euro ausgegangen. Das organische Plus von 8,5 Prozent schrumpfte jedoch nominal auf 3,6 Prozent zusammen.

Für das Gesamtjahr hat Beiersdorf seine Prognosen bestätigt. Die operative Gewinnmarge soll sich demnach mit 15,4 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Beim organischen Umsatzwachstum rechnet der Konzern hingegen nur noch mit 4 Prozent nach 5,7 Prozent im Vorjahr.

Stärkung des China-Geschäfts

Strategisch gewinnt die Region Afrika/Asien/Australien zunehmend an Bedeutung, hier konnte Beiersdorf zuletzt kräftiges Wachstum verzeichnen. Insbesondere soll das China-Geschäft ausgebaut werden.

Hierzu schloss Beiersdorf erst vor wenigen Tagen eine strategische Partnerschaft mit der Onlineplattform NetEase Kaola ab, die sich auf den grenzüberschreitenden Onlinehandel spezialisiert hat. Hierüber sollen insbesondere Produkte der Nivea-Pflegeserie in China vertrieben werden, wo der Onlinehandel ohnehin bereits eine immens wichtige Rolle spielt.

Über JD.com und Alibaba vertreibt Beiersdorf bereits jetzt seine Produkte im Reich der Mitte, Kaola ist eine im Vergleich noch recht junge, aber stark wachsende Plattform. Über sie soll der wachsende chinesische Mittelstand die Möglichkeit erhalten, Nivea-Produkte auch in deutscher Originalverpackung zu beziehen. Die Zielgruppe umfasst rund 200 Millionen Chinesen, die Nachfrage zieht rasant an.

Beiersdorf Aktie überwindet Durststrecke

Gleiches gilt auch für die Beiersdorf Aktie, die seit dem Kursknick zum Jahreswechsel hin eine Durststrecke durchleiden musste. Zuletzt ging es jedoch wieder aufwärts: Auf Monatssicht notiert das Papier rund 5 Prozent im Plus und kostete zuletzt rund 97,50 Euro. Damit nähert sich die Beiersdorf Aktie ihrem bisherigen Jahreshoch von gut 100 Euro wieder an.

Die meisten Analysten halten eine Bewertung um 100 Euro derzeit auch für angemessen. Sie raten mehrheitlich, die Aktie zu halten. Ausreißer nach oben ist die Kaufempfehlung von Morgan Stanley: Die Experten der US-Investmentbank haben ein Kursziel von 195 Euro ausgegeben – nicht zuletzt mit Verweis auf den stark wachsenden chinesischen Markt.