Hohe Ölpreise treiben US-Ölproduktion an

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Die Ölpreise bewegten sich in der vergangenen Woche übergeordnet seitwärts, können aber im Wochenvergleich ein leichtes Plus verzeichnen, obgleich die preisbelastenden Nachrichten eigentlich überwogen hatten.

So ist weiterhin mit einer steigenden US-Ölproduktion zu rechnen, welche auch die Produktionskürzungen der OPEC und einiger Nicht-OPEC-Staaten wohl nicht ausgleichen können. Dazu passt der beständige Anstieg der aktiven Ölbohrungen in den USA. Laut Baker Hughes sind diese in der vorvergangenen Woche um weitere 29 auf 551 und damit auf das höchste Niveau seit November 2015 gestiegen.

Ebenfalls sind alsbald weitere Maßnahmen zur Unterstützung der US-Öl- und Gasindustrie durch die Trump-Regierung zu erwarten, wie der Abbau von regulatorischen Hindernissen und Umweltvorschriften. Und auch die US-Lagerbestandsdaten deuten in die Richtung einer weiterhin steigenden Produktion. Wie das US-Energieministerium berichtete sind die US-Rohöllagerbestände in der vorvergangenen Woche um weitere 2,8 Millionen Barrel gestiegen.

Die Benzinvorräte stiegen sogar um massive und unerwartete 6,8 Millionen Barrel. Und auch die US-Rohölproduktion setzt ihren Aufwärtstrend weiter fort. Sie stieg zuletzt auf knapp 9 Millionen Barrel pro Tag und damit auf das höchste Niveau seit 9,5 Monaten.

Auch Nachrichten aus Libyen, wo sich der Chef der staatlichen Ölgesellschaft NOC optimistisch zu den Aussichten der libyschen Ölproduktion geäußert hatte, sollten eigentlich eher preisdrückend wirken.

Preisunterstützend wirkte eigentlich lediglich ein zwischenzeitlich schwächerer US-Dollar aufgrund der ersten Amtshandlungen des neuen US-Präsidenten Trump.

Brent zur Lieferung im März handelt aktuell bei 55,46 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im März notiert aktuell bei 53,17 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

Brent-Ölpreis

Quelle: stockcharts.com

Ausblick

Ebenfalls zur Preisunterstützung in der vergangenen Woche trugen die Spekulanten bei, die ihre Netto-Long-Position zuletzt auf ein neues Rekordniveau ausgeweitet hatten. Dies birgt aber inzwischen deutliches Korrekturpotenzial. Sobald die Euphorie aus dem Markt schwindet, könnten die Ölpreise damit wieder deutlicher unter Druck geraten.