Krach unterm Dach Europas – die Märkte nehmen es gelassen

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Der deutsche Aktienmarkt befindet sich diese Woche in einer Art abwartender Haltung. Wir haben viele Feiertage, am Monat war die US-Börse wegen des „Memorial Days“ geschlossen, morgen haben die hiesigen Märkte wegen Himmelfahrt Pause. Hinzu kommt, dass die Berichtssaison ihr Ende gefunden hat. Es fehlen den Aktienmärkten entsprechend die Impulse. Doch politisch ist nach wie vor in der Welt so einiges los.

Vor allem in Europa ist derzeit ordentlich Krach unterm Dach der EU

Da brauchen wir bezüglich möglicher Störfeuer für die Märkte gar nicht mal über den großen Teich in Richtung Trump zu schauen, denn in Europa ist genug los. Kurz nach den Europawahlen sehen wir politische Krisenherde so weit das Auge reicht.

Nächste Woche will die EU-Kommission ein Strafverfahren gegen Italien einleiten. Grund ist die steigende Staatsverschuldung des Landes. Laut Frühjahrsprognose der Kommission ist der Schuldenberg vergangenes Jahr auf 132,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gewachsen. Bis 2020 rechnet die Behörde aus Brüssel mit einem Anstieg der Schulden auf 135,2 Prozent. „Das geht klar in die falsche Richtung“, so EU-Diplomaten. Die Kommission werde deshalb aller Voraussicht nach ein Strafverfahren gegen Italien vorschlagen.

Salvini kommt: In Brüssel darf man sich warm anziehen!

Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der ohnehin schon EU-feindlichen Italiener. Bei der Europawahl am Wochenende ist erstmals ist die rechte Lega von Matteo Salvini stärkste Kraft in Italien geworden. Mehrere Hochrechnungen sahen sie bei der Europawahl bei deutlich über 30 Prozent. Es ist das beste Ergebnis, das die Partei je auf europäischer und nationaler Ebene eingefahren hat. Bei der Europawahl 2014 hatte die Lega 6,2 Prozent geholt, bei der Parlamentswahl 2018 etwas mehr als 17 Prozent.

Salvini sprach von einem „unglaublichen Erfolg“. „Die Wahl von heute sagt uns, dass sich die Regeln Europas ändern werden“, so Salvini. Seine Erwartungen sind nun, eine neue „Europäische Allianz der Völker und Nationen“ zu schaffen, in der er rechte Kräfte aus anderen Ländern vereinen will. In Brüssel darf man sich also künftig warm anziehen.

Auch in Österreich brodelt es im Schatten der Europawahl ordentlich

Auch in Österreich brodelt es im Schatten der Europawahl ordentlich. Auf den Antrag der SPÖ wurde der österreichischen Regierung am Montag das Vertrauen entzogen. Damit verliert Bundeskanzler Sebastian Kurz sein Amt. Es war das erste erfolgreiche Misstrauensvotum in der österreichischen Geschichte. Kurz war mit 525 Tagen Regierungszeit der kürzest amtierende Regierungschef in unserem Nachbarland.

Ob auch unser Zwitschervogel Trump mal wieder etwas getwittert hat, das erfahren Sie in meinem heutigen „Mick Knauff Daily zur Wochenmitte“: