S&P 500 Analyse: Noch ein letztes Jubelhoch vor der Korrektur?

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An den Aktienmärkten wurden in den vergangenen Wochen reichlich Vorschusslorbeeren verteilt. Die gestern veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten hingegen enttäuschten auf ganzer Linie. Solche negativen Überraschungen haben das Zeug, eine Korrektur am Aktienmarkt auszulösen.

Schauen wir uns die Daten an: Der Dienstleister ADP meldete gestern einen Stellenaufbau von 153.000 Stellen im US-Privatsektor im Dezember. Die Konsensschätzungen lagen jedoch bei 171.000 Stellen. Sie wurden verfehlt. Im Vormonat gab es noch einen Stellenaufbau von 215.000 Stellen. Das heißt, der Stellenaufbau am US-Arbeitsmarkt lässt merklich nach.

Doch immerhin ist die US-Wirtschaft von einem Stellenabbau noch weit entfernt. Zudem ist eine nachlassende Dynamik im Winter nicht ungewöhnlich.

Der Aktienmarkt schaffte es gestern sogar, nur die positive Kehrseite der nicht ganz so erfreulichen Daten herauszuarbeiten: Eine nachlassende Dynamik am Arbeitsmarkt bedeutet nämlich auch weniger stark steigende Zinsen. Was wiederum gut für Aktien ist, solange das Ganze nicht in einen Stellenabbau umschlägt.

S&P 500: Noch ein letztes Jubelhoch vor der Korrektur?

Die zwischenzeitlichen Kursverluste beim S&P 500 wurden jedenfalls bis zum Handelsschluss wieder ausgebügelt. Der Index steht knapp unter seinen Allzeithochs, was er bereits seit drei Wochen tut.

Ich sehe ein Konsolidierungsmuster, welches kurz vor seiner Auflösung zu stehen scheint (regelkonform nach oben, bleibt zu hoffen). Hier wird Schwung für neue Allzeithochs geholt. Ein Ausbruch über 2277 Punkte steht womöglich bevor.

Gleichzeitig ist der Markt jedoch immer noch stark überhitzt. Die Gefahr einer Bullenfalle ist somit ziemlich hoch. Das nächste Jubelhoch könnte zum Anlass genommen werden, Geld vom Tisch zu nehmen. Ich würde solchen Ausbrüchen zur Oberseite daher jetzt erst einmal nicht mehr folgen. Denn eine Korrektur dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

S&P 500 Tageschart: Noch ein letzter Ausbruch nach oben?

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Dollar und Gold: Gegenbewegungen gestartet

Höchst interessant war auch die gestrige Marktreaktion bei Dollar und Gold auf die ADP-Arbeitsmarktdaten. Der Euro gewann deutlich hinzu und eroberte die langfristig wichtige (und bereits gebrochene) Unterstützung bei 1,05 zurück. Das könnte der Auslöser für eine ausgedehntere Euro-Erholung sein.

Gleichzeitig überwand der Goldpreis den Widerstand bei 1160 Dollar. Auch Gold befindet sich derzeit in einer Erholungsphase auf die vorangegangenen, deutlich übertriebenen Verluste nach der US-Wahl.

Langsam scheint es dem Markt zu dämmern, dass aktuell 20 Billionen Dollar US-Schulden und eine anziehende Inflation auf Dauer vielleicht doch nicht gut gehen können. Doch solche komplizierten Denkprozesse brauchen Zeit zur Reifung.

US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag: Starke Turbulenzen voraus

Rechnen Sie heute mit einem turbulenten Tag an den Märkten. Am Nachmittag werden die regierungsoffiziellen US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Sollten diese die gestrigen (schwachen) ADP-Daten bestätigen, dürften sich die zuletzt eingeschlagenen Bewegungen kurzfristig noch verstärken.

Im Laufe der kommenden Wochen könnte jedoch zunächst eine Gegenbewegung anstehen – wie so oft nach Veröffentlichung von so stark beachteten Daten wie den US-Arbeitsmarktdaten.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.