U-Blox mit Wachstum im ersten Halbjahr

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Mit einem deutlichen Kursplus von 5% ging die U-Blox-Aktie gestern aus dem Handel. Ausschlaggebend für die gute Stimmung unter den Anlegern war die Vorlage der Halbjahreszahlen. Trotz Gegenwind auf der Währungsseite konnte der Schweizer Halbleiterkonzern seine Umsätze kräftig steigern.

Ebenfalls positiv: Die Konzernführung bestätigte trotz nachlassender Dynamik die Jahresziele. Das reichte, um die Aktie wieder anzuschieben, wenngleich die U-Blox-Papiere trotz der jüngsten Kurserholung im Börsenjahr 2023 mit einem Minus von rund 9% dem breiten Markt massiv hinterherhinken.

U-Blox – der Halbleiterspezialist aus der Schweiz

Der Konzern wurde 1997 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Thalwil in der Schweiz. U-Blox ist mit Niederlassungen und Verkaufsnetzwerken in Europa, Asien und den USA präsent. Für die Fertigung ihrer Produkte arbeitet das Unternehmen weltweit mit Partnerunternehmen (fabless) zusammen.

Das Unternehmen bezeichnet sich als weltweit führender Anbieter von Halbleitern, Modulen, Software und Lösungen im Bereich der drahtlosen Kommunikation. Das Angebot des Konzerns richtet sich vor allem an OEM-Kunden, die die Artikel (GPS-Module, Platinen und Chips) dann in diversen Ortungsgeräten verbauen. Die Produktkategorien sind in Mobilfunk, Kurzstreckenfunk und Positionierung unterteilt.

Die von U-Blox angebotenen Produkte werden in den Bereichen Konsumgüter, Automobilelektronik und Industriesystemen eingesetzt und ermöglichen Personen, Geräten, Fahrzeugen und Maschinen ihre genaue Position zu orten und sich drahtlos über Mobilfunk- und Kurzstreckenfunknetzwerke zu verständigen. Ergänzend bietet U-blox zahlreiche Servicedienstleistungen für ihre GPS und Wireless-Produkte wie auch Softwaresupport und technische Hilfsportale an.

Umsatz klettert in der ersten Jahreshälfte um 13% – Gegenwind auf der Währungsseite

In den Monaten Januar bis Juni verbesserten die Schweizer die Umsätze um 13% auf 332 Millionen Franken. Bei konstanten Währungen wäre das Umsatzplus mit 15% noch etwas stärker ausgefallen. Noch stärker war der Gegenwind, wenn man isoliert das zweite Quartal betrachtet. In diesem Zeitraum gingen Umsätze von 166 Millionen Franken durch die Bücher von U-Blox. Das entspricht einem Plus von 7% – ohne negative Währungseffekte hätte der Zuwachs bei 13% gelegen.

Region Asien-Pazifik weiter stark

Asien und EMEA als Wachstumsmotoren: Wie bereits im ersten Quartal waren die Regionen Asien-Pazifik und EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) die treibenden Kräfte hinter dem Wachstum von U-Blox. In den USA gingen die Verkäufe leicht zurück, was hauptsächlich auf den Covid-Effekt im Bereich der Medizinaltechnik zurückzuführen ist.

Weiteres Wachstum gab es unterdessen in den Kernmärkten mit der Automobilbranche und der Industrie. Der weniger relevante Konsum-Bereich verzeichnete indes eine leichte Abschwächung.

Jahresziele werden bestätigt – strukturelle Treiber intakt

Für das Gesamtjahr zeigt sich die Konzernführung zuversichtlich und hält an den Prognosen fest: U-Blox Firmenchef Stephan Zizala stellt für das Gesamtjahr 2023 einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 6 bis 16% in Aussicht. Bei der bereinigten Gewinnmarge vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA-Marge) wird nach wie vor ein Wert zwischen 21 bis 24% erwartet.

Damit liegen die Zuwachsraten unter dem starken Niveau des Vorjahres (Umsatz 2022: +50,7% auf 623,9 Mio. CHF), aber dennoch zeigt sich das Management zuversichtlich. Der Grund: Die strukturellen Wachstumstreiber sind weiter intakt. Insbesondere im Bereich der selbstfahrenden Autos sei U-blox gut positioniert. So konnte ein Auftrag im Bereich selbstfahrende Autos im mittleren zweistelligen Millionenbereich an Land gezogen werden. Die Auslieferung werde voraussichtlich im Jahr 2026 beginnen.

Analystenmeinungen gehen diametral auseinander

Ob das ausreicht, die Aktie nachhaltig anzuschieben, wird sich aber erst noch zeigen müssen. Laut dem Informationsdienst Marketscreener beschäftigen sich derzeit 6 Analysten mit der Aktie. Einer rät zum Kauf und drei Analysten haben eine Halteempfehlung auf dem Titel, während ein Experte sogar eine Verkaufsempfehlung ausspricht. Das mittlere Kursziel liegt derzeit bei 115,33 Franken und damit rund 15% über dem aktuellen Kursniveau.