Talanx-Aktie: CEO Haas greift bei der Dividendenperle zu

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Der drittgrößte deutsche Versicherer Talanx, zu dem Marken wie Hannover Rück, HDI und Targo-Versicherung gehören, hat mitten in der Sanierung seines Deutschland-Geschäfts Bestnoten eingefahren.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 steigerte der MDAX-Konzern den Überschuss um rund 24% auf den neuen Höchstwert von 907 Mio. Euro (Vorjahr: 734 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) kletterte um 5,4% auf 2,3 Mrd. Euro.

Damit wurde zum fünften Mal in Folge ein Rekordgewinn erreicht.

Dazu trug neben einem Rekordgewinn der Mehrheitsbeteiligung Hannover Rück ein nahezu verdoppelter Profit in der Industrieversicherung bei, wo sich Talanx von unrentablen Verträgen getrennt hatte.

Auch von einer niedrigeren Großschadenbelastung sowie steuerlichen Einmaleffekten profierte das Unternehmen.

Vorstandschef Herbert Haas hatte bereits im Februar einen Gewinn von gut 900 Mio. Euro angekündigt – rund 150 Mio. mehr als zuvor in Aussicht gestellt.

Aktionäre dürfen sich auf vierte Dividendenerhöhung in Folge freuen

Der solide Geschäftsverlauf kommt auch den Aktionären von Talanx zugute. Die Hannoveraner wollen die Dividende um 4% auf 1,35 Euro je Aktie anheben (Vorjahr: 1,30 Euro).

Auf Basis des aktuellen Börsenkurses von 32,08 Euro errechnet sich damit eine Dividendenrendite von derzeit 4,2%. Im Jahr 2013 hatte der Versicherer erstmals eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie ausgeschüttet.

Seither haben die Niedersachsen ihre Dividende in jedem Jahr angehoben.

Auch die Insider waren bei der Aktie zuletzt wieder aktiv. Konzernlenker Haas erwarb am 22. März 4.770 weitere unternehmenseigene Papiere zu einem Preis von 31,40 Euro das Stück. Insgesamt gab der Manager für das Aktienpaket 149.778 Euro aus.

DatumName InsiderStellungAnzahlKurs in LWVolumen in LW
22.03.2017Herbert HaasVorstand4.77031,40149.778

Auslandsgeschäft wird für Talanx immer wichtiger

Haas blickt zuversichtlich in die Zukunft seines Konzerns, auch wenn er für das laufende Jahr 2017 wegen wegfallender Sondereffekte wieder mit einem sinkenden Ergebnis rechnet.

Auftrieb dürfte indes der Umbau des Deutschland-Geschäfts mit Marken wie HDI und Neue Leben bringen. Die Gewinne auf dem Heimatmarkt sollen ab 2017 von Jahr zu Jahr zulegen, so das Ziel von Haas.

Das Konzernergebnis dürfte am Jahresende bei rund 800 Mio. Euro landen. Auf Basis konstanter Wechselkurse soll ein Bruttoprämienwachstum von mehr als 1,0% erreicht werden.

Bei der Kapitalanlagerendite visiert man mindestens 3,0% an, bei der Eigenkapitalrendite mehr als 8,0%.

Dabei wird das Auslandsgeschäft für Talanx immer wichtiger. „Das Ziel, bis 2018 mehr als 50% der Prämien in der Erstversicherung im Ausland zu erzielen, haben wir 2016 mit 49% nahezu erreicht“, sagte Haas.

Talanx hat Versicherer etwa in Polen und Chile übernommen und strebt weiter in die ferne Welt. In den nächsten Monaten sind laut Haas aber keine Zukäufe zu erwarten. Die Hannover Rück ist ohnehin weltweit aktiv, um Risiken breit zu streuen.