Hochstimmung in deutschen Chefetagen – wie lange noch?

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Die Hochstimmung in den deutschen Unternehmen setzt sich weiter fort. So ist der renommierte ifo-Geschäftsklimaindex im Juni weiter von 114,6 auf 115,1 Punkte gestiegen und markierte damit ein neues Mehrjahreshoch.

Hochstimmung in deutschen Chefetagen

Die Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage noch einmal deutlich besser und zeigten sich noch optimistischer für das kommende halbe Jahr, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung am Montag in München mit.

«In den deutschen Chefetagen herrscht Hochstimmung» sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. «Die Nachfrage und der Auftragsbestand entwickelten sich sehr gut. Die Produktionspläne bleiben expansiv ausgerichtet.»

Angesichts dieser positiven Entwicklung bleiben DAX-Kurse nahe von Allzeithochs gerechtfertigt. Ein kurzfristiges Rückschlagsrisiko besteht allein aufgrund der sehr optimistischen Anlegerstimmung. Es dürfte sich dabei jedoch um ein vorübergehendes Phänomen handeln.

DAX: Fundamental gut unterstützt, Konsolidierung nahe von Allzeithochs

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Ifo-Index: Ich habe Zweifel an der Nachhaltigkeit der positiven Entwicklung

Einen Wermutstropfen mache ich an dieser an sich sehr zufriedenstellenden Entwicklung dennoch aus: Die Geschäftserwartungen hinken der positiven Entwicklung etwas hinterher und sind von einem neuen Mehrjahreshoch noch ein Stück entfernt.

Während einer anhaltenden und dynamischen Positiventwicklung laufen diese dem Index eine Zeitlang voraus.

Dies fehlt derzeit und leider bereits seit Jahren. Daher dürfte es über kurz oder lang wieder zu größeren Rückschlägen kommen, die auch entsprechend deutlich auf den Aktienmarkt durchschlagen werden. Wie das etwa in den Jahren 2014, 2015 und 2016 zu beobachten war.

Ich behalte den ifo-Index stets im Auge

Aktuell besteht kein Grund zur Sorge. Die Entwicklung ist klar aufwärtsgerichtet. Sobald er ifo-Index jedoch über einen mehrmonatigen Zeitraum schwächelt, ist es an der Zeit, vorsichtiger bei deutschen Aktien zu werden.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.